Botschaft zum CSD 2013

Lucie  Veith mit Regengogenfahne 1Liebe  Freunde,

das  Organisationsteam des  CSD Leipzig 2013 hat  solidarisch  das „ I“  in das  Motto des  diesjährigen  CSD  gebracht.  Mit dem „I“  wurde  aus  dem  „ L(i)eben und  l(i)eben  lassen“. Aus  LSBT wird LSBTI.

Lasst uns beim CSD 2013 in Leipzig deutliche politische  Zeichen der  Solidarität setzen,  in Erinnerung an

  • das  Leid und  das Unrecht , das die homosexuellen  Opfer  des  § 175 erlitten haben,  die  bis zum heutigen Tag  auf Gerechtigkeit warten,
  • die  Auswüchse der  rohen  homophoben Gewalt, denen Menschen in vielen Staaten  der Welt immer  noch ausgesetzt sind,
  • die  nicht aufgearbeitete Geschichte, die  Gewalt und  das  Verschweigen lesbisch lebender  Menschen,
  • die  Diskriminierung, die offene Gewalt  an Menschen der  Trans*-  und  Transgendercommunity,
  • das  unsichtbar machen  und  die genitalverstümmelnden  Eingriffe von intersexuellen Menschen ohne deren informierte Einwilligung.

Menschenrechte gelten für alle Menschen – ohne  Ausnahme!

Leipzig war immer ganz vorn dabei, wenn es um den Wandel und die Freiheit ging.

Ich wünsche mir, dass der Wandel auch für intersexuelle  Menschen von Leipzig ausgeht. Intersexuelle Menschen sind die, deren Geschlechtsmerkmale  nach biologischen Maßgaben nicht „eindeutig“ in die Geschlechtskategorien Frau/Mann eingeordnet werden können. Oft werden diese Menschen auch als Menschen mit DSD, mit einer Variante der geschlechtlichen Differenzierung,  als  Hermaphroditen,  Zwitter oder zwischengeschlechtliche Menschen bezeichnet . Diese Menschen wurden und  werden bis zum heutigen Tage  mit  Medikamenten und  mit  geschlechtszuweisenden Operationen „behandelt“ , ohne dass sie darum gebeten hätten. Dies ist ein menschenrechtlicher Skandal.

Es ist schon viel erreicht, es bleibt viel zu tun. Darum rufe  ich alle auf:  Lasst uns gemeinsam  den CSD 2013 in Leipzig zu einem Festival  der Vielfalt, der  Menschenrechte, der  Gerechtigkeit und  der  Liebe machen! Das  Streben der  Menschen nach  Glück, nach Selbstbestimmung, nach Unversehrtheit, nach einem selbstbestimmten Lebensplan, leben und  lieben zu dürfen, das verbindet uns  Menschen.  Viele  Mauern gilt es hier einzureißen und  zu  überwinden:  vor allem die der  Gewalt.  Für  mich ist der  CSD ein Tag der  Freude,  ein Fest für die  Liebe und für  Menschenrechte und  ich danke  dem Organisationsteam und  der  Stadt Leipzig  für das Sichtbarmachen des „I“ und  die  große  Ehre den Schirm über  diese Veranstaltung spannen zu dürfen!

Ich freue mich sehr auf eine  fröhliche  CSD-Parade, ein  buntes politisches Straßenfest, viele gute Begegnungen und  Energie für den Wandel!

Herzliche Grüße   Lucie G. Veith