Queer-Politik

Statement zur queerfeindlichen Kampagne der AfD

16. Mai 2023

Lesedauer: ca. 2 Minuten
Menschen laufen über einen Regenbogen auf der Straße

„The future is queer!“ ist der diesjährige Themenschwerpunkt des CSD Leipzig. Der Weg in diese Zukunft scheint jedoch leider noch weit, was sich an zwei aktuellen Beispielen verdeutlicht.

Die AfD Sachsen versucht mit einer landesweiten Kampagne gegen den in ihren Augen vorherrschenden „Genderwahn im Stundenplan“ vorzugehen. Dabei sollen neben reißerischen Plakaten in der Nähe von Schulen bzw. auf dem Schulweg auch entsprechend beklebte Fahrzeuge vor und nach der Schule die sächsischen Kinder und Jugendlichen schützend begleiten und die Eltern ermutigen, gegen unliebsame Unterrichtsinhalte Veto einzulegen und das klassische Rollenbild einer Familie aus Mann, Frau und Kind einzufordern.  Dabei ist für den Stundenplan das sächsische Kultusministerium zuständig, Die Schulen, Lehrer:innen und Eltern haben gar keinen Einfluss darauf. Besonders das Projekt „Schule der Vielfalt“ ist ihnen ein Dorn im Auge. Rolf Weigand (bildungspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion), wird von der Tagesschau zitiert, dass „externe Vereine dezidiert Transsexualität bewerben würden und Jugendliche so auf Irrwege getrieben werden“. Der Kernvorwurf der Kampagne: „Frühsexualisierung“ von Kindern und Jugendlichen, was sie verwirren und anfälliger für Missbrauch machen würde.

Eine Angst, die offenbar nicht nur die sächsische AfD umtreibt. In München wurde für den 13. Juni anlässlich des Pridemonth in der Stadtbibliothek Bogenhausen unter dem Motto „Wir lesen euch die Welt, wie sie euch gefällt“ eine Lesung für Kinder ab 4 Jahren organisiert, welche durch eine Drag Queen, einen Drag King und eine trans Jungautorin gehalten wird. Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. Hubert Aiwanger (Freie Wähler / stellvertretender bayrischer Ministerpräsident) bezeichnete die Veranstaltung unter Verweis auf die Vorleser:innen und deren Inszenierung in den sozialen Medien als „Kindeswohlgefährdung“. CSU-Generalsekretär Martin Huber positionierte sich auf Twitter mit: „Lasst Kinder einfach Kinder sein… Vierjährige sollten mit Bauklötzen oder Knete spielen und nicht mit woker Frühsexualisierung indoktriniert werden“.

Das Schüren von Angst gegenüber queeren Identitäten und moderner Bildungsarbeit ist altbekannt und leicht durchschaubar. Professionelle Bildungsarbeit zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt ist wichtig und richtig. Sie sollte ausgebaut und unterstützt werden! Vereine wie der RosaLinde Leipzig e.V. leisten mit ihren Bildungsprojekten einen unersetzbaren Beitrag zum Abbau von Diskrimierungen und Hass in unserer Gesellschaft. Deshalb fordert CSD Leipzig seit Jahren, ergänzend zu den Bildungsprojekten für Kinder und Jugendliche, eine wissenschaftlich fundierte Ausbildung in Gender- und Sexualpädagogik für alle relevanten Berufsbilder an Sächsischen Hochschulen, Universitäten und Berufsschulen!

Mehr zum Bildungsprojekt des RosaLinde Leipzig e.V. und zum Projekt „Schule der Vielfalt“ findet ihr unter rosalinde-leipzig.de.

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Der CSD Leipzig wird unter anderem unterstützt durch: