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„Unheilbar queer?“ – Befragung zu Queerfeindlichkeit in Deutschland

20. Februar 2023

Lesedauer: ca. 2 Minuten
Demo-Schild mit der Aufschrift "Love is a terrible thing to hate"

Wir brauchen deinen Support – es geht um Queerfeindlichkeit.

Genauer: Um queerfeindliche Haltungen in Deutschland.

Der Mosaik Deutschland e.V. möchte von möglichst vielen queeren Menschen erfahren, welche Formen von Queerfeindlichkeit sie erlebt haben: in der Befragung „Unheilbar queer – Erfahrungen mit queerfeindlichen Haltungen in Deutschland.“

Zentrales Anliegen dieser Befragung ist, Erfahrungen von queeren Menschen mit Queerfeindlichkeit systematisch zu erheben. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf dem Themenfeld der so genannten „Konversionsmaßnahmen„. (Detaillierte Informationen findest du unter https://www.befragung-unheilbar-queer.de/ und weiter unten).

Mithilfe der Ergebnisse der Befragung wird eine Grundlage für die Verbesserung und Erweiterung von Unterstützungs- und Beratungsangeboten für queere Menschen geschaffen. Zudem liefert sie wichtige Ansatzpunkte für die politische Arbeit von, mit und für queere Menschen im Kontext der Aktualisierung des Gesetzes zum Schutz vor Konversionsbehandlungen.

Die Befragung ist Teil des Forschungsprojektes „Konversionsbehandlungen: Kontexte. Praktiken. Biografien.“, das als Pilotprojekt zum Thema Konversionsbehandlungen in Deutschland im Oktober 2022 angelaufen ist. Das Projekt wird von Mosaik Deutschland e.V. in Kooperation mit dem Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg durchgeführt und von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit gefördert. Eine fachliche und inhaltliche Begleitung gewährleistet ein breit aufgestellter Community-Beirat.

Die Umfrage kann über https://www.befragung-unheilbar-queer.de/ erreicht werden.

Also gleich mitmachen und weitersagen!

Darum geht es im Detail

Was sind Konversionsbehandlungen?

Konversionsbehandlungen bezeichnen Versuche, die sexuelle Orientierung und/oder die Geschlechtsidentität von queeren Menschen so zu ändern, dass sie sich einem cis-heterosexuellen Gesellschaftsbild anpassen oder cis-heterosexuell leben. Oft sind diese Maßnahmen mit religiösen Überzeugungen verbunden. Sie kommen aber auch in medizinischen, psychotherapeutischen und/oder beraterischen Prozessen vor. Manchmal nennt man sie auch Konversionstherapien.

In verschiedenen Studien wurde bestätigt, dass solche Maßnahmen die Gesundheit gefährden und der Auslöser für Depressionen und Suizid sein können. Konversionsbehandlungen sind in Deutschland seit 2020 verboten. Mehr Informationen zum Gesetz und den zugrundliegenden Gutachten, inklusive der Studien, findest du hier.

Wie wird geforscht?

Das Forschungsprojekt besteht aus zwei verschiedenen Zugängen. Zum einen werden biografische Interviews mit Überlebenden von Konversionsmaßnahmen sowie Expert:inneninterviews geführt und ausgewertet.

Zum anderen wird eine bundesweite Online-Befragung unter dem Titel „Unheilbar queer – Erfahrungen mit queerfeindlichen Haltungen in Deutschland“ durchgeführt. Diese wird von Dr. Klemens Ketelhut (Mosaik Deutschland e.V.) und Danijel Cubelic (Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg) in Abstimmung mit der Psychologischen Lesben- und Schwulenberatung Rhein-Neckar e.V. (PLUS e.V.) verantwortet. An der Konzeption war zudem Margret Göth (LSBTI-Beauftragung der Stadt Mannheim) maßgeblich beteiligt.

Die Ergebnisse werden unter anderem im Rahmen eines Fachtags präsentiert.

Wie sieht es mit dem Datenschutz aus?

Um die Studienziele zu erreichen, sind wir auf die Angaben der Teilnehmenden angewiesen. Die Beantwortung des Fragebogens ist freiwillig und wird anonym durchgeführt. Technisch wurde alles unternommen, damit keine Verbindung zu dir oder deinem Zugang möglich ist. So werden auch keine IP- Adressen oder Cookies gespeichert.

Die Online-Befragung wird von sosci-survey gehostet.

Nach Abschluss der Befragung werden die Daten von der Plattform unwiderruflich gelöscht.
Die gemachten Angaben werden nur anonym ausgewertet und Ergebnisse in aggregierter Form dargestellt. Teilgruppen sind dabei immer mindestens so groß, dass eine Identifizierung Einzelner anhand der Ergebnisse ausgeschlossen ist und kein Rückschluss auf deine Person möglich ist.

Was geschieht mit den Ergebnissen der Forschung?

Durch die Resultate des Projektes sollen Maßnahmen zur Prävention von Konversionsmaßnahmen geschaffen und die Unterstützung von Betroffenen verbessert werden. Die Ergebnisse dieser Online-Befragung sollen daher zentrale Fragen zu den Erfahrungen queerer Menschen mit entsprechenden Haltungen und Handlungen in Deutschland erheben. Sie werden durch Interviews mit Überlebenden von Konversionsmaßnahmen und Expert:innen ergänzt.

Wer kann bei Fragen angesprochen werden?

Bei weiteren Fragen erreichst du den Projektleiter Dr. Klemens Ketelhut unter der Mailadresse befragung-unheilbar-queer@mosaik-deutschland.de.

Weitere Informationen findest du auch auf der Projekthomepage: https://www.befragung-unheilbar- queer.de/ und bei Instagram: https://www.instagram.com/unheilbar.queer.befragung/.